Saoseohütte - Val di Camp, die Perle am südlichen Bernina Pass

Skitouren um das Rif. Saoseo

26.02.2024

Mit Matthias, unserem Guide, über den Julier mit immer mehr Schnee über den Bernina hinab nach Sfazu auf den Parkplatz. Für Nachfolger bitte unbedingt die Parkapp von EASYPARK vorher herunterladen. 30 Sfr und keine Möglichkeit der Barzahlung oder per Karte.

Zu sechst geht es auf dem Gott sei Dank mit Schnee bedeckten Fahrweg 1 ½ Stunden sanft bergan zur Saoseohütte auf knapp 2000 Meter. Stefan sollte am späten Nachmittag nachkommen. Die Sonne empfängt uns auf der Terrasse und wir stimmen uns beim Abendessen auf die morgige Einstiegstour ein.

Tag 2 Piz Cunfin (2903)

Morgens bei herrlichem Sonnenschein geht es auf dem Wanderweg leicht ansteigend hinauf ins Tal. Wir sind mit Ausnahme einer Schneeschuhgruppe vollkommen alleine, genießen die herrlich Ruhe und die umgebenden steilen Gipfel und betrachten die vielen kleinen Nassschneelawinenabgänge. Nach gut zwei Stunden erreichen wir den etwas verharschten Gipfelhang (ca. 30 Grad). Ein grandioser Blick Richtung Ortler und in das Veltlin lässt uns die Brotzeit schmecken. Über den Nordhang wollen wir den erhofften Powder genießen. Wir trafen alles andere an und hatten dennoch unseren Spaß bei der ersten Abfahrt. Also gut überlegen, ob nicht doch die Südseite die bessere Variante darstellt. Abends Karten spielen und Matthias bespricht mit uns die nächste Tour.

Tag 3 Piz Ursera (3031)

Nach dem üblichen VS-Check steigen wir bei etwas warmen Wetter sanft über das Val Mera hinauf. Den ganzen Tag sollten wir alleine sein. Sobald wir aus dem Talkessel heraus sind, über zwei Stufen hinauf und den ersten herrlichen Blick auf Piz Palü und Piz Pernina genießen. Skidepot vor dem Gipfelgrat und Steigeisen dran. Nach 15 Minuten Gipfelglück mit herrlicher Rundsicht. Der Wind zieht und wir suchen uns einen ruhigen Platz für die Brotzeit vor der Abfahrt. Der Hüttenwirt hat uns bei der geringen Lawinengefahr eine Option zur Abfahrt verraten. Also auf unverspurten Hängen die 1000 Höhenmeter hinunter. Was für ein Vergnügen, insbesondere das anschließende Sonnenbad auf der Terrasse.

Tag 4 Monte Val Nera (3160)

Wie an Tag 2 geht es erst sanft Richtung Piz Cunfin, bevor wir links in die steil aufragenden Hänge des Monte Val Nera abbiegen. Auch hier unverspurt mit Spitzkehren hinauf. Die anfangs so steil scheinenden Hänge entpuppen sich als wunderbar zu gehen. Heute ist es ziemlich bewölkt und am Joch ziehen die Nebel bei einem kalten Wind. Wir errichten das Skidepot und legen die Steigeisen an. Steil durch eine Rinne hinauf auf den abgeblasenen Grat und in 30 Minuten auf den Gipfel. Oben angelangt auf einmal Sonnenschein und Gipfelfoto. Herrliche Abfahrtshänge entlang des Aufstiegs erwarten uns. Jubelschreie und sieben wunderbare Spuren hinter uns kommen wir alle wohlbehalten auf der Hütte an. Die letzten zwei Kilometer auf dem Wanderweg waren heute durchaus eine Herausforderung aus wenig Schnee, Wurzeln und Felsen.  Es sollte also genug Schnee liegen, um diese Touren ohne viel Tragen durchzuführen. Am Abend packen wir schon mal unsere Sachen und genießen den Abend bei gutem Essen und spielen Karten.

Tag 5 Corn da Mürasciola (2818)

Heute heißt es Abschied nehmen. Vorher wollen wir eine kleine Skitour auf den direkt vor der Hütte liegenden Gipfel machen. Lena und Clemens verabschieden sich schon nach dem Frühstück und so machen wir (Nicolas, Christian, Stefan, Jürgen und Matthias) uns auf den scheinbar leichten Weg. Durch den Nadelwald zieht sich der Weg weit Richtung Westen hinauf, bevor sich in einer Scharte wieder ein grandioser Blick in die Bernina öffnet. Steil auf Harsch hinauf (tlw. über 35 Grad) in Richtung Wintergipfel. Hohe Wächten lassen uns entscheiden nur den Wintergipfel zu besteigen und den langen Grat auf den Gipfel wegzulassen. Wieder auf der Hütte noch ein Drink und Rucksäcke packen und gut 25 Minuten Abfahrt zurück zum Parkplatz. Gott sei Dank war der Großteil des Weges zu befahren.

Wunderbare verletzungsfreie Tage liegen hinter uns und wir nehmen Abschied von dem einsamen winterlichen Val di Camp.