Zwischen Pähl und Andechs - Blick von der Kalten Wage zum Ammersee | © DAV Augsburg Senioren

Von Pähl über Andechs nach Seefeld

Unsere 3. Tour mit öffentlichen Verkehrsmitteln

13.03.2024

Eine Wanderung aus dem ÖPNV-Touren-Programm der Seniorenabteilung: Von Pähl aussichtsreich über den Höhenrücken östlich des Ammersees zum Andechser Bräustüberl und weiter auf der Seitenmoräne zum Bahnhof Seefeld-Hechendorf.

Die Bayerische Regionalbahn fuhr uns um 8:18 Uhr nach Weilheim. Vom Lokführerstreik der vorherigen Nacht war nichts zu spüren. In Weilheim hatten wir ca. eine halbe Stunde Zeit für einen Kaffee, bis uns der Bus 9653 nach Pähl brachte. Zunächst besichtigten wir die Pfarrkirche St. Laurentius romanischen Ursprungs mit heutiger Ausgestaltung im Rokokostil. Die Wanderung begann in Richtung des Höhenrückens, der sich auf der Ostseite des Ammersees von Pähl aus nach Norden zieht. Es ist die Seitenmoräne des früheren Ammersee-Gletschers. Unterbrochen von einem kurzen Fotostopp an einer Wiese unterhalb des neugotischen Pähler Hochschlosses – bei klarem Wetter hätte man von hier aus einen weiten Blick auf die Bayerischen Voralpen - ging es allmählich ansteigend zunächst durch Wald; Frühlingserwachen allenthalben: Schlüsselblumen, Leberblümchen, Bärlauch... Nach einer Stunde lichtete sich der Wald allmählich. Einzelne Bäume auf Magerwiesen formten den Scheitel des Höhenrückens. Das offene Gelände bot freie Sicht auf die fernen Berge, Raisting mit seinen Antennen und den Ammersee mit Dießen am anderen Ufer.

Ein kurzer Schlenker nach Osten und dann hatten wir das Ziel vor Augen: Den „heiligen Berg“ mit dem Turm von Kloster Andechs. Eine halbe Stunde später saßen wir im Klosterstüberl, wo im ruhigen Nebengebäude Tische für uns reserviert waren. Gegrilltes Wammerl und andere Bayerische Kost zusammen mit Bier aus der Klosterbrauerei und andere Getränke mundeten nach 2 ½ Stunden Fußmarsch vorzüglich.

Frisch gestärkt statteten wir der barocken Klosterkirche einen kurzen Besuch ab. Von der Aussichtsplattform hatten wir einen schönen Blick auf den nahen Ort Erling, das weite Voralpenland und einige Berge – die höheren Gipfel versteckten sich immer noch in Wolken. Nach kurzer Abwägung entschieden sich alle Teilnehmer*innen gegen den kurzen Abstieg nach Herrsching und für die längere Variante zum Bahnhof Seefeld-Hechendorf. Zunächst entlang der Klostermauer entlang, dann am Rande des steilen Abhangs des Kientals, warfen wir einen letzten Blick auf das Kloster. Ein kurzer steiler Taleinschnitt im Nagelfluh-Gestein mit kleinem Bach war zu bewältigen, bevor wir dem langen, abwechslungsreichen Weg entlang der Abbruchkante der Seitenmoräne folgten. Die noch kahlen Bäume gaben immer wieder Tiefblicke auf den Ammersee und die Herrschinger Bucht frei. Nach 1 ½ Stunden senkte sich der Weg zum Widdersberger Weiher.

Beim weiteren Abstieg zum Schloss Seefeld gab es noch eine kurze Irritation: Ein rot-weißes Flatterband versperrte nach ca. 300 Metern unseren Weg. War der Schneebruch vom letzten Dezember immer noch nicht beseitigt? Zurück und entlang der Straße nach Seefeld laufen erschien uns nicht als echte Alternative. Also Augen zu und durch! Ein kurzes Wegstück war nass und glitschig, aber alle umgefallenen Bäume, die bei der Vorbereitungstour im Dezember noch mühsam überklettert werden mussten, waren aus dem Weg geräumt. Der Weg entlang des munteren Moosbaches fand Anklang bei allen, keine Gefahr weit und breit. Erschreckend war allerdings, wie viele Bäume in diesem Tälchen durch Schnee oder Sturm entwurzelt waren und chaotisch herumlagen.

Nach einem kurzen Aufstieg zum Schloss Seefeld ging es hinunter ins Tal des Pilsensees und zuletzt wenige Meter hoch zum Bahnhof Seefeld-Hechendorf. Mit 18,2 km hatten wir eine lange Wanderung bewältigt und waren froh, dass die S-Bahn wenige Minuten später einfuhr und auf der Fahrt nach München-Pasing Gelegenheit zum Ausruhen bot. Von dort brachte uns die Regionalbahn pünktlich um 18:28 nach Augsburg. Allseits zufriedene Gesichter, ein kurzer und herzlicher Abschied, und eine gelungene Öffi-Tour lag hinter uns.

Hans Seemüller erfüllte seine Aufgabe als Schlusslicht der Wandertruppe ausgezeichnet. Ihm gilt besonderer Dank.

 

Ernst Kundinger

16.03.2024